Hand und Werk – oder, wie finde ich meinen eigenen Weg im Leben?
Ein Theaterstück zur Berufsorientierung
Was soll ich nach der Schule machen? Diese Frage müssen sich alle Jugendlichen am Ende ihrer Schulzeit stellen. Eine Antwort darauf zu finden ist nicht einfach. Eine Orientierungshilfe in diesem Prozess bietet der Zimmerermeister Richard Betz mit seinem Theaterstück. Seit 2016 führt der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks die Theatertour „Mit Herz und Hand“ in Bayern durch. Dieses Jahr konnten wir den Protagonisten Richard Betz nun auch an unserer Schule begrüßen.
Ausgehend von den Fragen seines Auszubildenden Joe vor einigen Jahren „Richard, was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“ und „Hast du mit 18 schon gewusst, wie dein Weg im Leben läuft?“ erzählte der Protagonist in voller Zimmerermontur die autobiografische Geschichte seines beruflichen Werdegangs mit vielen Irrwegen, Niederschlägen und Enttäuschungen, die alle wichtig und prägend für seinen Lebensweg gewesen waren. Während seiner mitreißenden Aufführung widerlegte er viele gängige Vorurteile bezüglich des Handwerks und ging auf die vielen positiven Aspekte seines Traumberufs ein. Ganz nebenbei wurde eine der großen Erfindungen Leonardo da Vincis gebaut – die Leonardo Brücke, eine stabile Konstruktion aus Holzteilen, die ganz ohne Fixiermittel wie Dübel, Schrauben, Nägel oder Schnüre hält. Während gebohrt und gesägt wurde, während Holzstücke zusammengefügt wurden, konnten die Sätze bei den Zuschauern wirken und die Spannung wuchs, was das für eine Konstruktion werden sollte. Geschickt wurden die Zuschauer mit eingebunden. Wer wollte, konnte über die Brücke gehen, eine Gruppe zerlegte sie und setzte sie wieder zusammen.
Auf die Eingangsfrage nach dem Sinn des Lebens gab Richard Betz die Antwort „Authentizität“. Nur wer echt ist und nach seinen eigenen Werten und Einstellungen handelt ohne sich für jemanden zu verstellen, kann seinen eigenen Weg finden. Dafür ist es wichtig, möglichst viel auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
Abschließend beantworteten Richard Betz und Bernhard Schmerbeck als Zimmerer vor Ort alle Fragen rund um Ausbildung, Handwerk und den Beruf des Zimmerers.